Öffentliche Bürgerversammlung
70 interessierte Brüner Bürger konnte der Vorsitzende des Vereins „Bürger für Brünen“, Rolf Brögeler, am 28. März im Landgasthof Majert zur offenen Mitgliederversammlung begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Bernd Romanski und mehrere Brüner Stadtratsmitglieder. Brögeler berichtete in seinem Jahresbericht über die Aktivitäten des Vereins, der im Januar 2015 von neun interessierten Brüner Bürgern gegründet wurde. Neben etlichen vereinsinternen Veranstaltungen wie Vorstandsversammlungen und den vielen Besprechungen der einzelnen Projektgruppen war der Verein Bürger für Brünen auch in einige Workshops und Diskussionsrunden im Zuge von LEADER (Förderprogramm der Europäischen Union) und IKEK (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept) involviert. Als besonderes Highlight nannte Brögeler die Auszeichnung als Engagement des Monats durch die NRW-Stiftung im Dezember. Für den Engagementpreis hatten sich über 200 Bürgerinitiativen, Vereine, Stiftungen und Netzwerke beworben. Das Engagement des gemeinnützigen Vereins „Bürger für Brünen“ wurde aus diesen vielen Bewerbungen als eine von zwölf Monatspreisgewinnern ausgewählt. Brögeler bedankte sich außerdem bei den Brüner Landfrauen für eine Spende über 1.300 €.
Kassierer Holger Höpken präsentierte einen positiven Kassenstand und erläuterte die einzelnen Posten. Kassenprüfer Wilfried Fenske bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung des Vorstandes fiel dementsprechend einstimmig aus. Zu neuen Kassenprüfern wurden Sebastian Burhans und Marian Heitkamp gewählt.
Im Anschluß berichteten die Vertreter der Projektgruppen über ihre bisherige Arbeit und ihre Pläne für die Zukunft.
Wolfgang Neuenhaus von der Projektgruppe „Dorfmitte und Kirchenumfeld“ berichtete über die aktuellen Planungen zum Marktplatz und dem Vorplatz der Kirche, der „gute Stube Brünens“, wie Neuenhaus diesen zentralen Bereich nannte. Im März 2018 hatte die Projektgruppe auf dem 250. Bauernmarkt einen Bürgerworkshop durchgeführt, bei dem Ideen zur Umgestaltung der Dorfmitte gesammelt wurden. Die Ergebnisse des Workshops wurden in einer Broschüre zusammengestellt, die auf der Internetseite des Vereins abrufbar ist. Die Ergebnisse des Workshops bildeten zusammen mit vorangegangenen Fragebogenaktionen, Bürgerversammlungen und einer Masterarbeit zum Entwicklungskonzept von Brünen die Basis dafür, daß die Stadt Hamminkeln die Umgestaltung der „guten Stube Brünens“ als Leitprojekt im Zukunftskonzept 2030+ eingestuft und einen Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt hat. Die kalkulierten Kosten betragen ca. 350.000 €. Im Anschluß erläuterte Neuenhaus die geplanten Änderungen. Informationen sowie Pläne sind ebenfalls auf der Internetseite der „Bürger für Brünen“ zu finden. Weitere Anregungen und Ideen werden gerne angenommen.
Maic Hübert gab einen Überblick für die Projektgruppe „Wohnen für Jung und Alt“. Aktuell laufen Gespräche für eine Wohnanlage für die Generation „70+“ für Wohnen im Alter an einem zentrumsnahen Standort mit der Stadt Hamminkeln, dem aktuellen Grundstückseigentümer und einem möglichen Investor. Basis hierfür war ebenfalls ein Workshop, den die Projektgruppe bereits in 2017 durchgeführt hat. Hübert berichtete außerdem, daß eine Fläche zwischen Mattenkamp und Alter Rheder Weg, die ursprünglich für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften vorgesehen war, von der Stadt umdeklariert wurde, so daß diese Fläche nun Investoren zum Bauen von Mehrfamilienhäusern angeboten werden kann. Bezüglich des Baugebietes Pollmannsweg berichtete Hübert, daß das Bewerbungsverfahren für 24 der 28 angebotenen Baugrundstücke abgeschlossen ist. Eine Bedarfsabfrage der Projektgruppe hatte zur Folge, daß der Parzellierungsplan an den tatsächlichen Bedarf angepasst wurde. Maic Hübert bedankte sich im Namen der Projektgruppe bei Bürgermeister Bernd Romanski, der Verwaltung und den Lokalpolitikern, die geholfen haben, dieses Baugebiet in einem sehr kurzen Zeitfenster zu realisieren.
Der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Sebastian Burhans, berichtete erfreut über die ersten vier Monate des Fahrbetriebes, der Ende August angelaufen ist. 850 Fahrgäste wurden in einer Fahrtzeit von etwa 1.000 Stunden über 30.000 km bis Ende Dezember transportiert. Die Tendenz der Fahrgastzahlen ist steigend. Trotz der erfreulichen Zahlen ist der Bürgerbusverein nach wie vor auf Sponsoren angewiesen. Sponsoren können am und im Bus für ihr Unternehmen werben. Interessierte dürfen sich gerne an den Bürgerbusverein wenden. Außerdem sucht der Bürgerbusverein Fahrer, um den Fahrbetrieb aufrecht erhalten zu können. Der Verein freut sich über jeden Interessenten mit einem normalen Autoführerschein. Sämtliche weiteren Verwaltungsaufwände, die ein Bürgerbusfahrer verursacht, werden vom Verein übernommen. Hierbei gilt, daß die ehrenamtlichen Fahrer keine Pflichtstunden ableisten müssen, sondern selbst entscheiden können, wie viele Stunden sie fahren. Gegenleistungen – wenn man diese im ehrenamtlichen Bereich so nennen darf – für die Fahrer: Gemeinschaftsveranstaltungen wie Fahrerstammtische, Grünkohlessen, Fahrerfrühstück und die Dankbarkeit der Fahrgäste nach einer gelungenen Tour. Aktuell führt der Bürgerbusverein Gespräche über die Mitnahme von Grundschulkindern aus dem Weseler- und Dämmerwald als Ersatz für den ab Sommer wegfallenden Schulbus. Unterstützung sucht der Verein auch noch für die Fahrdienstleistung, insbesondere im Bereich der Wartung und Pflege des Bürgerbusfahrzeugs. Interessierte dürfen sich ebenfalls gerne an den Bürgerbusverein wenden.
Für die Gruppe „Freizeit, Jugend, Sport“ erläuterte Holger Höpken die Überlegungen der Projektgruppe zu einem Mehrgenerationenspielplatz am Kappertsberg. Ein Konzept solle der Hamminkelner Stadtverwaltung demnächst vorgelegt werden.
Anneliese Hecheltjen von der Gruppe „Historisches Brünen“ bat die Versammlung, der Projektgruppe alle im Familienbesitz befindliche historischen Dokumente und Fotos zum Einscannen und/oder Archivieren zur Verfügung zu stellen. Nach Erfassung würden die Dokumente wieder an die Familien zurückgegeben. Bisher wurden bereits 15.000 Daten digitalisiert. Außerdem beschäftigt sich die Projektgruppe momentan intensiv mit einem Geschichtspfad, der Besucher und Dorfer an voraussichtlich zwölf Stationen im Dorf führen soll.
Für die Projektgruppe „Internet und Vernetzung“ berichtete Holger Höpken, daß die Internetseite www.brünen.de momentan über 500 Besucher hat. Informationen von Brünern für Brüner oder Pressemitteilungen und Termine von Brüner Vereinen können über die E‑Mail-Adresse aktuelles@bruenen.de mitgeteilt werden und werden von Verein „Bürger für Brünen“ im Anschluß auf der Internetseite veröffentlicht. Zur aktuellen Situation bezüglich einer Glasfaserversorgung der Brüner Außenbereiche erläuterte Bürgermeister Bernd Romanski die aktuelle Terminschiene, nach der aktuell bis Ende 2022 die Glasfaserversorgung hergestellt sein soll.
Über die Umorganisation des Weinfestes berichtete Peter Mochow. Das Weinfest fand bisher unter dem Dach des Gewerbevereins statt. Nun soll das Weinfest unter dem Dach der „Bürger für Brünen“ organisiert werden. Als demnächst festen Termin wird das letzte Wochenende im August reserviert. Außerdem sind ab sofort die Veranstaltungstage Freitag und Samstag statt wie bisher Samstag und Sonntag. Die gastronomischen Angebote sollen über mehrere Brüner Vereine abgewickelt werden. Gespräche dazu laufen bereits. Damit soll das Weinfest auf stabile und viele Schultern aufgeteilt werden. Sponsoren für das Dorf-Weinfest werden gesucht und können sich bei Peter Mochow melden.
Nachdem es in den vergangenen auf der Bürgerversammlung Usus war, daß sich eine Gastverein oder eine andere Initiative vorstellt, durfte in diesem Jahr Walburga Kleinlosen anlässlich des 70. Geburtstages der VdK-Ortsgruppe ihre Aktivitäten darlegen.
Rudi Majert-Tinnefeld warb intensiv um Sänger für Männergesangverein und Kirchenchor, da beide Chöre Nachwuchssorgen haben. Interessenten dürfen sich gerne bei ihm melden. Auch für die demnächst anstehende Chorfahrt sind noch freie Plätze zu vergeben.
Zum Schluß nannte der 1. Vorsitzende Rolf Brögeler zwei weitere wichtige Termine. Am 27. und 28. April zeigt der Verein Bürger für Brünen Präsenz auf dem Gewerbemarkt. Die Projektgruppen haben hierbei die Gelegenheit, über ihre Tätigkeiten zu informieren. Außerdem informieren die Projektgruppen wieder bei Glühwein auf dem Weihnachtsbauernmarkt im Dezember über ihre Projekte.
Brögeler dankte zum Abschluß allen Beteiligten. Er sagte, daß vor drei Jahren bei der Vereinsgründung noch nicht abzusehen war, was für eine tolle Entwicklung dieses ehrenamtliche Engagement nehmen konnte.