Altersgerechtes Wohnen ist auch auf dem Land ein bedeutendes Thema. In Brünen geht man jetzt eigene Wege, um die Bürger mitzunehmen — und um Bedarf und Wünsche abzufragen. Dafür wird jetzt ein Bürgerworkshop veranstaltet unter dem Titel “Altengerechte Quartiersentwicklung in Brünen”. Die Stadt Hamminkeln und der Verein Bürger für Brünen laden für Donnerstag, 7. September, 19 Uhr, in den Landgasthof Majert, Weseler Straße 88, ein. Das Angebot richtet sich auch an Einwohner von Havelich und Marienthal sowie an Interessenten über alle Altersklassen hinweg.
Vorteil einer altengerechten Quartiersentwicklung ist, dass bedarfsgerecht gebaut werden kann und Investoren sich nach entsprechenden stadtplanerischen Vorgaben richten. Dafür muss man wissen, was die Bürger brauchen und wollen. Roman Bögeler von BfB sagte: “Ziel ist es, dass ältere Brüner den gewünschten Wohnraum bekommen und im Gegenzug Wohnraum für junge Familien frei wird.” Für Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) ist die bürgernahe Abfrage der Wünsche gar eine “Blaupause für andere Ortsteile”.
Der Ausgangspunkt in Brünen ist nicht ungewöhnlich. Altenpflegerische Einrichtung fehlen im Dorf komplett, es mangelt an altengerechten Wohnungen. Ungewöhnlich und wegweisend ist aber das Engagement vor Ort. Die Brüner sind selbst aktiv geworden, als Antreiber agiert Bürger für Brünen. Der Verein schaffte es, ein bedarfsgerechtes Baugebiet für Familien umzusetzen. Es wurden Befragungen durchgeführt und viele Informationen zusammengetragen, natürlich auch zu Wohn- und Versorgungsbedarfen im Alter. “Demnach ergibt sich unter anderem ein hoher Bedarf an (tages-)pflegerischen Einrichtungen”, hieß es gestern. Altengerechtes Wohnen sei in Brünen “eigentlich nicht vorhanden”.
An verschiedenen Thementischen können sich alle Bürger gemeinsam austauschen und ihre Vorstellungen für ein altersgerechtes Brünen darstellen. Die Ergebnisse werden dokumentiert und veröffentlicht, sie fließen schließlich in die Konzeptentwicklung für die Stadt mit ein.
Bericht: Thomas Hesse RP