Gelebte Willkommenskultur

Seit Ende Dezem­ber sind sie nun in Brü­nen: 44 Flüchtlinge. Um ihnen die Inte­gra­tion in der neuen Heimat zu erle­ichtern, hat sich unter dem Dach des Vere­ins „Bürg­er für Brü­nen“ die Flüchtling­shil­fe gegrün­det. Am Sam­sta­gnach­mit­tag trafen sich Flüchtlinge und ehre­namtliche Helfer im evan­ge­lis­chen Gemein­de­haus. Bei Kaf­fee und Kuchen kon­nten sie sich näher kennenlernen.

Das wichtig­ste um sich im neuen Land zurechtzufind­en, sei die deutsche Sprache zu ler­nen, so Anka Wulf. Sie organ­isiert gemein­sam mit sieben anderen Frei­willi­gen die Flüchtling­shil­fe in Brü­nen. Ins­ge­samt 43 ehre­namtliche Helfer haben sich gefun­den. Sie geben beispiel­sweise Deutsch-Kurse: von Mon­tag bis Sam­stag, zwei Kurse täglich. Jed­er Flüchtling nimmt zwei mal in der Woche an einem Kurs teil. „Sie ler­nen die Sprache schnell und stellen ganz viele Fra­gen“, erzählt Gun­hild Sartin­gen, die sie unterrichtet.

Seit Fre­itag gibt es ein weit­eres Ange­bot für die Flüchtlinge: Fahrrad-Kurse auf dem Gelände der Grund­schule. Zu dem ersten Tre­f­fen sind aus­nahm­s­los alle Flüchtlinge gekom­men – sie seien sehr inter­essiert, sagt Roger Schult, der die Kurse leit­et. Das einzige Prob­lem: Momen­tan gibt es nur fünf Fahrräder. „Wir haben erst ein­mal über die The­o­rie gesprochen – die wesentlichen Verkehrsregeln und ‑zeichen erk­lärt“, so Schult. Natür­lich eben­falls auf deutsch: „Es ist wichtig, dass sie am Ball bleiben.“ Das Beson­dere: Viele seien in ihrer Heimat noch nie Fahrrad gefahren, beson­ders Frauen nicht.

Nach dem ersten Tre­f­fen wer­den die Flüchtlinge nun in Grup­pen eingeteilt, damit jed­er mal fahren kann. Das Ziel sei es, den Flüchtlin­gen Rad­fahren beizubrin­gen und sie die Fahrräder danach auch für einen kleinen Preis übernehmen zu lassen. Eben­falls neu ist das Ange­bot der Nach­mit­tags­be­treu­ung für Kinder ab 2 Jahren. An zwei Nach­mit­ta­gen in der Woche spie­len Edith Krus­dick, Mitar­bei­t­erin der offe­nen Ganz­tagss­chule sowie einige ehre­namtliche Helfer mit den Kindern — „damit sie ein­fach mal aus den engen Räu­men hin­auskom­men, sich bewe­gen kön­nen“, erk­lärt Krusdick.

In den näch­sten Wochen soll zudem eine Koop­er­a­tion mit der Ding­den­er Klei­derkam­mer entste­hen: Dort sollen an einem Tag in der Woche Brün­er Bürg­er ihre Spenden abgeben kön­nen und Flüchtlinge für einen kleinen Preis einkaufen können.

Die meis­ten der 44 Flüchtlinge in Brü­nen kamen aus Syrien nach Deutsch­land. Eine Fam­i­lie stammt aus dem Irak, eine aus Ghana und zwei Men­schen aus Nige­ria. Zwei weit­ere Fam­i­lien kom­men aus dem Koso­vo. Eine von ihnen ist Fam­i­lie Gashi: Vater Fatlind, seine Frau und seine bei­den Kinder im Grund­schu­lal­ter. Sie waren die ersten Flüchtlinge in Brü­nen, seit August let­zten Jahres leben sie dort. Ihre Ein­bindung in Brü­nen ist gelun­gen: Er übern­immt Haus­meis­ter-Jobs, seine Frau arbeit­et als Küchen­hil­fe – die Kinder gehen zur Schule. „Ich bin Gun­hild Sartin­gen sehr dankbar“, sagt er. Sie über­nahm eine Paten­schaft für die Fam­i­lie, half ihr bei Prob­le­men und lernte mit ihnen Deutsch. Fatlind spricht gut, kann sich prob­lem­los unterhalten.

„Ich hoffe, dass weit­ere Paten­schaften entste­hen“, so Anka Wulf – ein Grund für das Ken­nen­lern-Tre­f­fen. Das war voller Erfolg für das Team: „Ich bin über­wältigt. Dass so viele vor­beikom­men, damit habe ich nicht gerech­net“, bedank­te sich Organ­isator Johann Krieg bei den Gästen.

Bruener-Fluechtlingshilfe

Quelle: derwesten.de


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