Historisches Handwerk soll in Brünen wieder aufleben

Brü­nens Ver­gan­gen­heit aufar­beit­en – das liegt der Pro­jek­t­gruppe „His­torisches Brü­nen“ beson­ders am Herzen.

Der Fokus liegt dabei auf dem Gewerbe im Ort und der Entwick­lung, die sich darin bis heute vol­l­zo­gen hat. Ziel ist es, Infor­ma­tio­nen zusam­men­zu­tra­gen, zu sortieren und für jeden zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck trafen sich die Mitwirk­enden in der Tis­chlerei Hardack­er. Der Anlass passte zum Tre­ff­punkt, denn die Tis­chlerei feiert in diesem Jahr ihr 135-jähriges Jubiläum in fün­fter Gen­er­a­tion – der Inbe­griff eines alteinge­sesse­nen Brün­er Handw­erks­be­triebes also.

Die Ini­tia­tive ent­stand durch ein Gespräch auf dem Bauern­markt, bei dem Zeitzeuge Alwin Cap­pell sich an Dieter Hol­steg, den Vor­sitzen­den des Brün­er Gewer­bev­ere­ins, wandte.

Der 1929 geborene Bäck­er­meis­ter hat sich schon als klein­er Junge für das Handw­erk inter­essiert und nun aus dem Gedächt­nis her­aus fast 100 Betriebe notiert, die zwis­chen 1935 und 1955 ent­lang der Bun­desstraße ange­siedelt waren.

In der hand­schriftlichen Liste find­en sich Berufe, die es heute in der Form gar nicht mehr gibt, wie beispiel­sweise den Stuhlmach­er, oder Begriffe, die man heutzu­tage kaum noch ken­nt, zum Beispiel den des Haud­er­ers – damals ein Name für einen Fuhrun­ternehmer. Aus diesem Anstoß her­aus ent­stand eine Zusam­me­nar­beit des Gewer­bev­ere­ins mit dem Vere­in „Bürg­er für Brü­nen“ und seinem Vor­sitzen­den Rolf Brögeler.

Im Archiv von „Bürger für Brünen“ recherchiert

Die Cap­pell-Liste soll erst der Anfang sein und nach und nach auf ganz Brü­nen aus­geweit­et wer­den. Brögel­er hat dazu bere­its im Archiv von „Bürg­er für Brü­nen“ recher­chiert und kon­nte Festschriften und Anzeigen von alten Gewer­be­treiben­den finden.

Zurzeit befassen sie sich mit Gast­stät­ten im und um den Ortskern. Die Schwierigkeit liegt dabei in Namen­sän­derun­gen, die durch Heirat oder andere Umstände ent­standen. Aus diesem Grund sind Zeitzeu­gen wichtig.

Die älteste Datierung eines Gasthaus­es in Brü­nen geht dabei ins Jahr 1660 zurück – dort gab es die „Gast­stätte zur hölz­er­nen Klinke“, die später eine Schreinerei wurde und heute gar nicht mehr gewerblich genutzt wird. Neben Alwin Cap­pell gaben auch Gün­ter Heili­gen­pahl, Fried­helm Zur­mühlen und Har­ald Hardack­er ihre Erin­nerun­gen wieder und zeigten einige ihrer gesam­melten Unterlagen.

Har­ald Hardack­er, Seniorchef der Tis­chlerei, die mit­tler­weile von seinem Sohn Andreas Hardack­er über­nom­men wurde, zeigt einen sein­er zahlre­ichen Ordner.

Grundrisse, Fotos, Urkunden, Anzeigen und mehr

Darin geht es um die Fir­men­grün­dung, denn früher hieß der Betrieb noch Steinkamp, erst 1910 wurde der Name Hardack­er ver­wen­det. Grun­drisse, Fotos, Urkun­den, Anzeigen sind fein säu­ber­lich aus­geschnit­ten und mit hand­schriftlichen Hin­weisen ergänzt. „Der Ursprung der Tis­chlerei war ein sehr klein­er Raum.

Darin kon­nte man kaum etwas bauen, deshalb sind die Tis­chler früher oft zu den Bauern gefahren und haben vor Ort gear­beit­et“, erzählen Alwin Cap­pell und Har­ald Hardack­er. Fried­helm Zur­mühlen erin­nert sich an seinen Groß­vater, der bis 1930 Schnei­der­meis­ter war und im eige­nen Haus sein Ate­lier betrieb.

All diese Geschicht­en und Infor­ma­tio­nen sollen den Platz erhal­ten, der ihnen zuste­ht – nichts soll in Vergessen­heit ger­at­en. Das Kirchenar­chiv sei dabei lei­der kaum eine Hil­fe, so Gün­ter Heili­gen­pahl: „Nach dem Krieg wurde dort alles ver­bran­nt.“ Deshalb wer­den nun Zeitzeu­gen gesucht. Und auch beim Gewerbe­markt am 22. und 23. April sollen Bürg­er um ihre Mith­il­fe gebeten werden.

»> SO KANN MAN HELFEN:

Inter­essierte, die dem Gewer­bev­ere­in Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung stellen möcht­en, kön­nen sich an Rolf Brögel­er oder Gün­ter Heili­gen­pahl wen­den. Die Liste von Alwin Cap­pell, die als Anhalt­spunkt dienen kann, ist auf der Web­seite des Brün­er Gewer­bev­ere­ins (www.bruener-gewerbeverein.de) unter der Rubrik „Über uns“ zu find­en. Der Kon­takt zum Brün­er Gewer­bev­ere­in ist möglich über Gün­ter Heili­gen­pahl (Tel.: 02856 2519) und Rolf Brögel­er (Tel.: 02856 1254 oder per Mail: rolf-broegeler@t‑online.de).

Bericht und Foto: NRZ


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