Brünen wird bunt
In der 51. Kalenderwoche kommen circa 50 Flüchtlinge nach Brünen, die am Sportplatz an der Bergstraße untergebracht werden sollen. Das wird der Großteil von euch sicher schon mitbekommen haben – ob durch die Medien, den Brüner Buschfunk oder einfach die Tatsache, dass der Sportplatz vor ein paar Wochen noch ein paar Parkplätze mehr hatte. Der Montagabend bei Majert wurde durch Vertreter der Stadtverwaltung inklusive Bürgermeister Bernd Romanski eröffnet – und dabei ging es dann doch weniger um den neuen als um den alten Sportplatz. Denn mit den 547 Flüchtlingen, die derzeit in Hamminkeln leben, ist es nicht getan. Bis Ende 2016 soll die Zahl auf 1400 steigen und auch bei uns sucht man nach weiteren Kapazitäten, die kurzfristig für maximal drei Jahre genutzt werden können. Momentan sind in Brünen nämlich nur acht Flüchtlinge in der alten Hauptschule untergebracht – und selbst mit den 50 Menschen, die im Dezember zu uns kommen, beherbergt unser Dorf eine Flüchtlingsanzahl über die Ortsteile wie Mehrhoog oder Ringenberg nur müde lächeln können. Die haben bisher die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden also im nächsten Jahr nochmal bis zu 80 Menschen bei uns untergebracht werden – und zwar auf dem alten Sportplatz am Kappertsberg. So viel zu den harten Fakten. Teil 2 des Infoabends gehörte vor allem Silke Steinbach von der Koordinierungsstelle Flüchtlinge, Günter Crefeld von der Hamminkelner Flüchtlingshilfe, sowie der Projektgruppe Rat & Hilfe von den Bürgern für Brünen. Steinbach und Crefeld berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen, wie die Flüchtlingssituation in anderen Ortsteilen aussieht usw. Zum Thema Erfahrungen: die waren durchweg positiv. Die Menschen, die zu uns kommen, sind nicht komplett unselbstständig, sondern brauchen einfach nur Starthilfe – und die sollten wir ihnen geben, so gut wir können.
Falls ihr helfen wollt, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Bei Sachspenden schickt ihr entweder eine Mail an silke.steinbach@hamminkeln.de oder tragt euch in die Liste ein, die in der Dorfapotheke ausliegt. Für den Deutschunterricht werden auch noch Leute gesucht – wenn ihr euch in der Lage fühlt, Sprache zu vermitteln und gut mit anderen Menschen umgehen könnt – melden, melden, melden! Und zwar bei Günter Crefeld (guenter.crefeld@gmx.de).
Abschließend muss ich doch noch mal ziemlich subjektiv werden.
In letzter Zeit höre und lese ich oft Meinungen zum Thema Flüchtlinge, die mich erschrecken und die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Vielleicht geht’s Einigen von euch auch so, wenn sie z.B. Facebook öffnen. Damit meine ich nicht, dass Ängste und Bedenken nicht verständlich sind – aber Vorurteile und Verallgemeinerungen sind es eben nicht. Fast alle, die am Montagabend dabei waren, sehen das genauso. Die Anzahl der Menschen, die sich informieren wollte war größer als ich gedacht hatte – genau, wie die Anzahl der Menschen, die sitzen blieb, um sich für die Flüchtlinge zu engagieren. Brünen, du hast mich positiv überrascht.
Lea Schmid, Brünen