In diesem Jahr hat nichts stattgefunden wie geplant. Die Welt wurde ziemlich durcheinander geworfen und es ist kein Ende in Sicht. Vor allem die Kultur- und Veranstaltungsbranche leidet extrem. Das bekommen auch die hiesigen Sportvereine, Freizeitgruppen oder Schützenvereine zu spüren. Denn die traditionellen Schützenfeste und jährlichen Veranstaltungen der Vereine in der Region konnten allesamt nicht stattfinden.
Was macht man aber, um doch mit Abstand ein Gemeinschaftsgefühl zu kreieren und Zusammengehörigkeit schaffen zu können? Ein Haustürbesuch vom Nikolaus? Ein großer Tannenbaum, der nach Abstandsregeln von allen geschmückt werden kann? Karten und Präsente per Post verschicken?
Ein bisschen Hoffnung und Zuversicht, darauf setzen die Schützen des “St. Johann Brünen von 1608” e.V. in Hamminkeln-Brünen in dieser Zeit. Die Schützen nahmen in diesem Jahr von allen Veranstaltungen Abstand. “Wir wollten keine halben Sachen und auch unsere Generalversammlung, die jedes Jahr im März stattfindet, wird für 2021 wohl abgesagt”, so Thorsten Eimer, Schriftführer und Pressesprecher des Vereins.
Die anstehende, besinnliche Weihnachtszeit brachte den Vorstand des Vereins auf eine eher ungewöhnliche Idee. Ein Johannisbeerstrauch sollte es sein, denn dieser verbindet viel mehr als die Ähnlichkeit des Namens mit dem Vereins.
Die Fruchtreife der Johannisbeeren ist Ende Juni/Anfang Juli zur Zeit des Schützenfestes zu erwarten und auch der Johannistag der am 24. Juni gefeiert wird, findet in dieser Zeit statt. Der Johannistag ist als Lostag in der Überlieferung für die Landwirtschaft und dem Wetter von zentraler Bedeutung.
Ob im Topf oder in den Garten gepflanzt, der Strauch kann dort mit geringem Pflegeaufwand wachsen und somit können die St. Johann Schützen im kommenden Jahr zur Zeit des Schützenfestes, die ersten Früchte ernten, auch wenn man vielleicht noch nicht wieder zusammensitzen und feiern kann.
“Wir halten uns auch das Schützenfest für 2021 noch offen. Mit den Bands sind wir in Kontakt und Gott sei Dank haben wir unsere eigene Reithalle zum feiern, so dass wir da frei entscheiden können”, so Thorsten Eimers.
Die 400 Johannisbeersträucher werden kontaktlos und corona konform von den Revierunteroffizieren des Vereins an der Haustür abgestellt und mit einer Maske und einem Brief mit guten Wünschen und kleiner Pflegeanleitung übergeben.
Bericht: lokalkompass